Der Schrei des Falkens

Hope´s Stimmung hob sich sofort, als sie hörte, dass man sie vielleicht aufnehmen würde, wenn sie denn wollte.

"Natürlich würde ich mich anschließen ... wenn ich denn darf. Ich bin zwar gegen Kampf und Blutvergießen, aber wenn jemand Hilfe braucht zögere ich nicht... und "Ja"...ich würde mich geehrt fühlen, wenn du mich zu eurer Alpha führt..."

Die Jungwölfin hatte ihre Ohren vor Aufregung wieder aufgestellt und ihr Schweif wedelte hin und her.
Für einen Augenblick wurden die dunkelbraunen Augen der Fähe von einem Sonnenstrahl beschienen und die Iris leuchtete wieder kurz bernsteinfarben auf.

"..und ich meinte das mit "Der kleinen Friedenstaube" ernst. Meine Mutter hat mir diesen Titel gegeben, als sie merkte, dass es mir schwer fällt gegen meine Brüder zu spielen und zu kämpfen. Ich war schlicht und einfach gegen jede Art von Kampf und Spiel. Ich wollte sie eher immer daran hindern sich auf einander zu werfen... Einmal hat mich mein Bruder dann am Nacken erwischt. Ist aber schon länger her und Narben habe ich keine davon getragen."

Sie bemerkte, dass ein Rüde auf die Lichtung gekommen war. Sie lief zu ihm, blieb aber in einiger Entfernung stehen.
«Wer bist du?»
fragte sie.
Sie fragte sich, was mit der kleinen passiert war.

Ygg wollte Hope zu Shadow führen, doch auf dem Weg fühlte er eine Anomalie im magischen Gefüge

Das ist nicht der Faltenfelsen...das ist ...Lynn?!?

Lichtpunkte in der Luft steuerten aufeinander zu und formten sich nach einem blendenden Licht zu Lynneyl
Ygg starrt Lynn verstört an.

"Das...ist mir neu. Hi Lynn ... willkommen zurück?"

Akash lief leise und vorsichtig durch das fremde Revier. Er hatte gesehen wie sie gekämpft haben, gegen diese Schattenwesen, doch er war weiter gegangen ohne ihnen zu helfen. Er hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen. Er hatte schon viele Wölfe sterben sehen und das hatte ihn abgestumpft. Jeder musste selbst dafür sorgen, dass er überlebte und er war nicht so dumm sein Leben einfach für fremde Wölfe zu opfern.
Plötzlich sah er wieder die grünen Augen der schwarzen Wölfin vor sich und zwang sich weiter zulaufen. Er durfte nicht stehen bleiben, egal was passierte, er musste einfach weiter laufen. Er war dazu verdammt alleine zu Leben und alleine zu sterben, er war ein Fluch für jeden anderen Wolf.

"Aber vielleicht ist es diesmal anders, es könnte doch sein, dass genaus dieser hier der Wald ist von dem Gayylen immer gesprochen hatte."

Akash wurde immer langsamer und schließlich wandte er sich um und lief wieder zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Vorsichtig trat er aus den Schatten der Bäume zu den fremdem Rudel.

Seid gegrüßt, mein Name ist Akash, Sohn von Namid.

Höflich senkte er den Kopf und wartete ab.

Ygg beachtete die abfällige Art des Neuen nicht weiter. Nicht nur weil seine eigene Arroganz außerhalb des Rudels keine Grenzen kannte, sondern auch weil er wusste, dass eine solche Persönlichkeit meist nur eine Fassade war, um den eigentlichen Charakter zu verstecken. Er wollte gerade mit einer giftigen aber äußerst höflichen Antwort kontern, als Silvin sich einmischte und scheinbar im Begriff war eine Prügelei anzufangen. Belustigt schloss Ygg sein Maul und sah den beiden zu hielt sich aber immer bereit einzugreifen.
Doch schon bald schweifte seine Gedanken ab

Hat er vielleicht Recht?

Er braucht nicht lange

Nein, hat er nicht...wir sind in der Lage zu kämpfen...das Problem,dass wir haben ist, dass wir uns nicht organisieren können. Beim Kampf gegen die Schattenwölfe hat jeder spontan irgendwas gemacht- weglaufen, beobachten, wahllos und planlos in die Schlacht stürzten. Wir haben ein immenses Potenzial aber wir schöpfen es nicht aus....

Da viel ihm etwas auf.

Wie kann er eigentlich behaupten wir könnten nicht kämpfen...und was weiß er über Lynn? Sagt er das lediglich um uns zu beleidigen oder hat er uns tatsächlich beobachtet?

Silwatscha wollte sich nciht einmischen. Sie war selbst noch neu in diesem Rudel und kannte niemanden richtig gut.
Als sie sah, das die zwei anscheinend im Begriff waren zu raufen schüttelte sie nur verständnisslos den Kopf.
Typisch Rüden... Aber vielleicht hat es dieser Akash wirklich übertrieben. Ich kann weder Lynneyl noch ihn beurteilen, ich kenn sie ja noch nicht lange.
dachte sie und ihr viel wieder ein, dass das Rudel gerade kürzlich erst gekämpft hat. Sie sah etwas besorgt zu Silvin.
Sind seine Wunden denn schon wieder genug geheilt für ne Rauferei?

Ygg verlor schon bald das Interesse.

Silvin kommt schon zurecht- ich hab ihn häufig genug unterschätzt.

Stattdessen wandte er sich mit Shadow zu in der Hoffnung sie sei nicht anderweitig beschäftigt.

Shadow...der neue Wolf hat gar nicht so Unrecht.... Wir sind nicht in der Lage uns sinnvoll zu verteidigen. Das wir diese Nacht überstanden haben verdanken wir nur dem Falkenfelsen ....und Glück. Außerdem waren die Schattenwölfe in ihrem Hass noch umorganisierter als wir. Sollte ein anderes Rudel uns angreifen, oder auch die Schattenwölfe, sobald sie sich erholt haben, werde wir überrannt werden. Ich kenne bis auf den Falkenfelsen, einen See und eine Höhle nicht mal unsere Revier. Wir sollten anfangen unsere Stärken und Schwächen aufeinander abzuwägen damit jeder eine Aufgabe erhält, die er am bestens kann und die die Schwächen des anderen wieder wett macht.

Silwatscha hörte mit was Yggdrasil sagte, auch wenn sie nicht lauschen wollte.
Wer oder was sind eigentlich diese Schattenwölfe?
fragte sie sich und sah weterhin besorgt zu Silvin.
Hoffentlich ist er wieder Fit für den Kampf.